Wiedereinstieg: Rehiring als Strategie für die Personalgewinnung
Wiedereinstieg: Rehiring als Strategie für die Personalgewinnung

Wiedereinstieg: Rehiring als Strategie für die Personalgewinnung

Der Fachkräftemangel ist spürbare Realität – insbesondere für spezialisierte kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Während Stellen unbesetzt bleiben und die Kosten für die Personalrekrutierung in die Höhe schnellen, stehen Personalverantwortliche vor einer scheinbar unlösbaren Herausforderung: Wie finden sie die richtigen Talente, um die Personallücke zu schließen und die Produktivität des Unternehmens zu sichern?

Eine Lösung kann darin bestehen, ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückzugewinnen: Menschen, die bereits Erfahrungen im Unternehmen gesammelt haben, die Kultur kennen und im besten Fall mit neuen Fähigkeiten oder frischen Perspektiven zurückkehren könnten. Rehiring, also die gezielte Wiedereinstellung ehemaliger Mitarbeitender, entschärft den Fachkräftemangel und kann eine nachhaltige Personalstrategie für KMU darstellen – und ist damit alles andere als ein Notfallplan. Im Gegenteil: Sie gewinnen wertvolles Wissen zurück, sparen Zeit und Kosten und stärken Ihre Arbeitgebermarke.

Boomerang-Employees: Zurück mit neuen Perspektiven
Verschiedene Formen des Rehirings
Herausforderungen und Risiken bei der Reintegration
Vom Offboarding zum Comeback: Erfolgreiche Rehiring-Strategien im Überblick
Fazit: Wertschätzung, die sich auszahlt: Warum Rehiring mehr ist als eine Notlösung

Boomerang-Employees: Zurück mit neuen Perspektiven

Rehiring, auch „Boomerang Hiring“ genannt, bezeichnet die Wiedereinstellung ehemaliger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen haben – sei es für eine neue berufliche Herausforderung (z.B. aufgrund fehlender Perspektiven im Unternehmen), eine Weiterbildung oder aus persönlichen Gründen. Diese „Bumerang-Beschäftigten“ kehren oft mit wertvollen neuen Perspektiven, Fähigkeiten und Netzwerken zurück, die sie während ihrer Zeit außerhalb des Unternehmens erworben haben.

Aus diesen Gründen ist gerade für kleine und mittlere Unternehmen die Wiedereinstellung hochinteressant:

  • Erfahrung und Vertrautheit
    Ehemalige Mitarbeitende kennen die internen Prozesse, die Unternehmenskultur und oft auch die Teams. Diese Vertrautheit reduziert die Einarbeitungszeit und ermöglicht es den Rückkehrern, schneller produktiv zu arbeiten.
  • Neue Impulse und Weiterentwicklung
    Während ihrer Zeit außerhalb des Unternehmens erwerben viele Boomerang Employees neue Kompetenzen, sammeln Erfahrungen in anderen Branchen oder knüpfen wertvolle Kontakte. Diese frischen Perspektiven können Innovationen anstoßen und das Unternehmen strategisch voranbringen.
  • Loyalität und Bindung
    Die Rückkehr signalisiert eine hohe Wertschätzung seitens der Mitarbeitenden – sie kehren zurück, weil sie das Unternehmen als Arbeitgeber weiterhin schätzen. Gleichzeitig sendet das positive Botschaften an die aktuellen Mitarbeitenden: Das Unternehmen ist ein Ort, an den man gerne zurückkehren.

Verschiedene Formen des Rehirings

Rehiring ist vielfältig und reicht von der Festanstellung über projektbezogene Mitarbeit bis hin zu temporären Einsätzen. Ob ein ehemaliger Experte für ein strategisches Projekt zurückgeholt wird oder eine ehemalige Führungskraft das Team langfristig verstärkt – die Möglichkeiten sind vielfältig.

Boomerang Employees bieten Unternehmen somit die Chance, das Beste aus zwei Welten zu kombinieren: Vertrautheit und frischer Wind. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen, die besonders unter dem Fachkräftemangel leiden, ist Rehiring eine clevere und oft unterschätzte Maßnahme, um dringend benötigtes Know-how effizient zurückzugewinnen.

Herausforderungen und Risiken bei der Reintegration

Beim Rehiring ist zu beachten, dass mögliche Konflikte, die in der Vergangenheit durch Spannungen oder Unzufriedenheit entstanden sind, eine Rückkehr prägen oder sogar scheitern lassen können.

Ebenso können sich die Erwartungen auf Seiten des Unternehmens und des Rückkehrers verändert haben, was zu Missverständnissen führen kann. Die Integration in neue Strukturen oder Teams verläuft nicht immer reibungslos, insbesondere wenn sich das Unternehmen seit dem Austritt stark verändert hat. Zudem besteht die Gefahr, dass die Wiedereingliederung als Notlösung wahrgenommen wird und negative Signale an die bestehende Belegschaft sendet. Unternehmen sollten daher klar kommunizieren, warum sie auf Rehiring setzen und sicherstellen, dass die Rückkehr für alle Beteiligten gewinnbringend gestaltet wird.

Vom Offboarding zum Comeback: Erfolgreiche Rehiring-Strategien im Überblick

1. Ein erfolgreiches Rehiring beginnt mit einem professionellen Offboarding.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Unternehmen im Guten verlassen, behalten es in positiver Erinnerung. Folglich sind sie oft offen für eine spätere Rückkehr. Ein strukturiertes Offboarding, das Wertschätzung zeigt und den Kontakt über Alumni-Programme oder soziale Netzwerke aufrechterhält, schafft die Basis für eine mögliche Rückkehr.

2. Talent Pool aufbauen

In einem Talent Pool werden ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezielt erfasst und regelmäßig über Neuigkeiten, Entwicklungen oder offene Stellen informiert. Personalverantwortliche sollten zudem gezielt abgleichen, welche Kompetenzen das Unternehmen aktuell benötigt und welche ehemaligen Mitarbeitenden diese mitbringen könnten.

3. Positive Wirkung auf die Arbeitgebermarke

Sichtbar kommunizierte Erfolgsgeschichten von Rückkehrern stärken das Employer Branding und zeigen, dass das Unternehmen langfristig denkt und seine Mitarbeitenden schätzt.

4. Gezielte und wertschätzende Ansprache

Schließlich ist die gezielte Ansprache der Schlüssel: Eine persönliche Einladung zur Rückkehr, verbunden mit klaren Perspektiven, kann das Interesse potenzieller Boomerang-Mitarbeitender wecken. So wird aus einem durchdachten Offboarding-Prozess ein strategischer Vorteil, der nicht nur Lücken schließt, sondern auch Bindungen nachhaltig stärkt.

Fazit: Wertschätzung, die sich auszahlt: Warum Rehiring mehr ist als eine Notlösung

Rehiring ist weit mehr als eine kurzfristige Lösung für den Fachkräftemangel. Es ist eine langfristige Investition in das Wissen, die Bindung und die Kultur eines Unternehmens. Die Wiedereingliederung ehemaliger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spart Zeit und Kosten, sondern bringt auch frische Perspektiven und wertvolle Kompetenzen zurück ins Team. Gleichzeitig zeigt diese Maßnahme, dass das Unternehmen seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertschätzt und ihre berufliche Entwicklung respektiert.

Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen, die oft mit begrenzten Ressourcen agieren, kann die Wiedereingliederung eine entscheidende strategische Rolle spielen. Es signalisiert nicht nur den Rückkehrern, sondern auch der bestehenden Belegschaft und potenziellen Bewerbern, dass das Unternehmen ein attraktiver Arbeitgeber ist, der langfristige Beziehungen pflegt. Die positive Wirkung auf die Arbeitgebermarke kann helfen, neue Talente zu gewinnen und bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärker zu binden.

Unternehmen sollten daher gezielt in nachhaltige Offboarding-Prozesse, Talent Pools und eine transparente Kommunikation investieren, um die Potenziale des Rehiring voll auszuschöpfen. Denn wer ehemaligen Mitarbeitenden eine zweite Chance gibt, zeigt Stärke, Weitsicht und den Willen, gemeinsam in die Zukunft zu wachsen.


18. Februar 2025 18.02.25
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